Die Angst vor dem Unbekannten: wie wir damit am besten umgehen
Mir ist es ein persönliches Anliegen, zu dieser Zeit im März 2020 – Coronavirus Pandemie – über dieses Thema einen Blogbeitrag zu schreiben. Durch meinen Beruf oder eher Berufung, habe ich ständig mit Menschen zu tun, die sich in einem Veränderungsprozess befinden bzw. sich eine Veränderung wünschen. Sei es im psychischen, im gesundheitlichen oder auch im beruflichen Bereich.
Die Furcht vor dem Danach
Viele wollen endlich eine Entscheidung treffen können, andere wiederum erhoffen sich durch das Coaching eine Erleichterung ihrer körperlichen oder seelischen Belastung. Alle haben etwas gemeinsam: den Willen zur Veränderung und die Furcht davor, was danach sein wird!
Woher kommt diese Angst und warum funktioniert gerade durch diese Furcht die Veränderung dann nicht?
Die Angst vor Veränderung: Wo ist ihr Ursprung?
Nun fangen wir einmal damit an, wo diese Angst zur Veränderung überhaupt herkommt. Diese Angst kommt noch aus unserer sehr sehr jungen Menschheitsgeschichte! Und nicht nur bei den Menschen kommt sie vor, sondern auch in der Tierwelt. Sie hat ihre Begründung in der Evolution.
Jede Veränderung wird unmittelbar nach Auftreten auf ihre jeweilige Bedrohlichkeit hin geprüft. Eine Funktion, die überlebensnotwendig, überlebenssichernd WAR. Erst wenn wir festgestellt haben, dass die Veränderung nicht lebensbedrohlich war, haben wir uns anderen Möglichkeiten zugewandt. Erst dann haben wir über weitere Möglichkeiten und mögliche Chancen nachgedacht. Diese Vorgehensweise hat sich einfach bewährt in der Vergangenheit aller Lebewesen. Wer zu viel nachdenkt wird gefressen, um es einmal so salopp zu formulieren.
Corona-Krise: Wir fühlen uns schwach und hilflos
Die Angst vor einer Bedrohung, gerade so wie jetzt, wo wir die Bedrohung nicht sehen, greifen, riechen oder spüren können, macht uns auf den ersten Blick schwach und hilflos. Es ist etwas Unbekanntes und wir können auf keine Erinnerungen aus der Vergangenheit zurückgreifen. Das macht die Situation, so wie sie jetzt ist, herausfordernd für jeden einzelnen.
Dazu kommt, dass diese Veränderung, wie sie gerade passiert, eine unfreiwillige Veränderung ist und alles betrifft, was wir kennen: Gesundheit, Wirtschaft, das persönliche Umfeld und den Umgang miteinander.
Hier einige Strategien, die wir wählen, wenn wir mit einer solchen Situation wie jetzt konfrontiert sind. Jeder kann für sich entscheiden wo er sich befindet:
- Ablehnen und Totschweigen der Situation. Nicht wahrhaben wollen.
- Auflehnung dagegen, indem Dinge einfach ignoriert werden, nicht umgesetzt werden.
- Wir haben unsere persönliche Krise damit. Wir kommen zum Stillstand, fühlen uns gelähmt.
- Nach einiger Zeit kehrt unser bewusstes Denken zurück und wir schauen uns die Situation einmal genauer an, bewerten objektiv.
- Akzeptanz der Situation und der Unabänderlichkeit. Hier liegt dann die Chance, in einen Veränderungsprozess zu gehen und daraus zu wachsen.
Diese unterschiedlichen Phasen können natürlich auch unterschiedlich dauern. Hier kommt es sehr stark darauf an, in welchem Umfeld wir uns befinden. Ob wir mit Menschen zusammen sind, die generell negativ denken. Ob wir mit Menschen zusammen sind, die sich gegenseitig noch tiefer in die Angst hineinziehen oder ob wir mit Menschen zusammen sind, die eher zukunftsorientiert denken, nachdem sie sich vom ersten „Schock“ erholt haben.
Wenn die Angst vor Veränderung da ist, ist es vollkommen unnötig, darüber zu diskutieren ob diese Angst berechtigt ist oder nicht. Wenn wir von Angst oder Ängsten sprechen, ist dies immer subjektiv! Jeder der einmal Angst gehabt hat, weiß das in diesem Moment alle rationalen Gedanken quasi abgeschaltet sind. Ein Mensch, der Angst hat, nimmt die Realität ganz anders wahr.
Krisen sind Angebote des Lebens, sich zu wandeln. Man braucht noch nicht zu wissen, was neu werden soll. Man muss nur bereit und zuversichtlich sein.
(Luise Rinser, deutsche Schriftstellerin)
Jetzt noch ein Wort an jene, die vielleicht denken, dass ich gut reden kann, weil es mich vielleicht nicht betrifft. Als Unternehmer bin ich von der derzeitigen Situation genauso betroffen wie alle anderen. Auch bei mir geht es um Gesundheit und Existenz. Daher weiß ich sehr genau, wovon ich spreche. Allerdings habe ich mich dazu entschlossen, darüber nachzudenken, was die Zukunft bringen kann. Welche Chancen und Möglichkeiten es geben kann, wenn alles vorbei ist. Denn eines ist sicher! ES WIRD VORBEIGEHEN!
Den Blick nach vorne richten
Daher ist es ganz wichtig, auch wenn vielen derzeit gar nicht danach ist, den Blick auch noch vorne zu richten. Sich mit dem Unvermeidlichen jetzt erst einmal abzufinden und gleichzeitig aber jetzt schon darüber nachzudenken: was kann ich tun, wenn diese Krise vorbei ist? Welche Möglichkeiten habe ich jetzt schon, meine Zukunft zu gestalten? Vielleicht ist der Weg nicht der einfachste, dennoch macht es Sinn sich jetzt zu überlegen, wie es weitergehen kann und alles zu tun, um diese Zukunft selbst gestalten zu können.
Hier noch ein paar Ideen, wie du mit Veränderungen umgehen kannst:
- Überlege, welche Veränderungen du schon durchgemacht hast, die du letztendlich gut gemeistert hast, ohne vorher zu wissen, was passiert und ob du das schaffst
- Wo bist du nach einer Veränderung in deinem Leben besser dagestanden als vorher?
- Lerne, deine Gefühle zu steuern
- Beginne mit kleinen Schritten, aber beginne jetzt zu überlegen, welche mögliche Chancen es geben kann, auch wenn dir der Gedanke daran noch etwas schwer fällt.
Kopf hoch, jede Veränderung hat auch etwas Gutes! Wir dürfen bereit sein, dies auch zu erkennen!
COACHING FÜR PRIVATPERSONEN UND UNTERNEHMER
Menschen dabei zu unterstützen erfolgreich zu sein, ihre Ressourcen zu entdecken und optimal zu entfalten.
Menschen begleiten, damit diese ihre Potenziale gezielt nutzen; um motiviert und mit Freude die wachsenden Anforderungen im Berufsalltag erfolgreich zu meistern.
Dabei geht es ganz wesentlich um Ziele, Wege, Stärken, Lösungen und Wertschätzung.