Angst oder Angststörung?

Können diese beiden Begriffe überhaupt getrennt werden? Laut der einschlägigen Literatur schon. Generell können wir zwischen der Angst als Gefühl oder der Angst als Erkrankung unterscheiden.

Wichtig ist aus meiner Sicht, zu erwähnen, dass Angst eine urmenschliche Reaktion ist. Diese Reaktion ist seit Urzeiten in uns Menschen tief verwurzelt. Sie diente dazu, das Überleben zu sichern und als Selbstschutz. Sie hatte grundlegende Schutzfunktionen:

  • Erhöhte Aufmerksamkeit
  • Erhöhte Wachsamkeit
  • Freisetzung von überlebensnotwendigen Energien
  • Erhöhte Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft

Was kann jetzt Angst fördern? Dazu ein paar Ideen:

  • Fokus auf die jeweilige Angstsituation, das Angstgeschehen
    • Negatives Gedankenkarussell
  • Die eigene Unsicherheit um mit der Situation umgehen zu können
    • Mögliche mangelnde Selbstsicherheit, Selbstwertgefühl, das sich selbst bewusst sein in der jeweiligen Situation
  • Anhaltender Erregungszustand
    • Hineinkippen in körperliche Symptome, die auftreten können
    • Falsche Atmung, Schnappatmung, Hyperventilieren
  • Vermeidungsstrategien
    • Aus dem Weg gehen von Situationen, die für einen unangenehm sind

Generell stellt sich die Frage, in welchem Ausmaß besteht die Angst?

Ist sie nicht so stärk ausgeprägt, besteht die Möglichkeit, dass sie leistungssteigernd ist oder in manchen Fällen sogar motivierend wirken kann. Auf der anderen Seite, kann zu viel Angst bedeuten, dass sie blockiert. Zuviel Angst kann unser Denken und unsere Handlungen blockieren und das in einem Ausmaß, dass es bereits krankhafte Züge annehmen kann. Es ist ein situationsbezogenes Handeln dann oft nicht mehr möglich.

Laut Studien leiden ca. 10% der Allgemeinbevölkerung an Angststörungen. Oft sind Frauen öfter betroffen als Männer. Es gibt unterschiedliche Modelle, die beschreiben, wo die Angst ihren Ursprung haben könnte:

  • Angst durch Verhalten, das erlernt wurde
  • Genetische Veranlagung, Veränderungen im Neurotransmitterstoffwechsel
  • Gedankenmuster, Strategien als Auslöser von Angst
  • Beziehungsstörungen, sei es Familie, Freunde, Partner, berufliches Umfeld usw.
  • Psychoanalytisches Modell, das davon ausgeht, dass Angst die Konsequenz eines Konfliktes (auf unbewusster Ebene) ist oder auch aus Bindungsangst entstehen kann
  • Oder auch das Humanistische Modell, das davon ausgeht, das die Selbstverwirklichung nicht gelebt werden kann

Reaktionen die durch Angst im Körper entstehen können du das ganz unabhängig ob es jetzt begründet oder unbegründet ist:

  • Wir sind aufmerksamer und die Pupillen weiten sich
  • Wir sind angespannter. Der Muskeltonus, also die Spannung in den Muskeln nimmt zu
  • Der Atem wird schneller und mitunter flacher
  • Herzschlag und Blutdruck erhöhen sich
  • Darm-, Magen und Blasentätigkeit wird verringert
  • Schwitzen kann zunehmen, „schlecht sein“ nimmt zu

Die Frage, die sich stellt, ist, wann ist eine Angstreaktion eine Krankheit? Dazu gibt es in der Psychologie folgenden Ansatz. Wenn die Angst einsetzt ohne dass es eine tatsächliche Begründung dafür gibt, sprich das Gefühl aus heiterem Himmel auftritt, kann es ein Hinweis auf eine krankhafte Angststörung sein. Auch wenn die Angst immer wieder über einen längeren Zeitraum auftritt.

Wie können wir dem jetzt entgegensteuern? Auch dazu gibt es unterschiedliche Ansätze, die verfolgt werden können. Wichtig ist, dass Ängste/ Angststörungen oft aus unterschiedlichen Gründen entstehen können. Daher ist es wichtig, dass jede Art von Angststörung auf die jeweilige Person bezogen angeschaut wird und keine Pauschalierung vorgenommen wird.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie mit der Angst umgegangen werden kann. Hilfreich kann der Besuch zu einem Arzt sein, der feststellen kann, ob es sich tatsächlich um eine Angststörung handelt oder nicht. Dann gibt es wieder unterschiedliche Maßnahmen, die ergriffen werden können.

Wichtig aus meiner Sicht ist, ganz gleich welche Behandlung oder auch nicht in Frage kommt, die eigenen Wünsche und Vorstellungen berücksichtigt werden und wir als selbstbestimmte Person die letzte Entscheidung treffen, was wir machen möchten. Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen gibt es viele:

  • Psychotherapie, Psychologe oder Psychiatrische Behandlung inklusive möglicher medikamentöser Behandlungsmöglichkeiten
  • Stressvermeidung und Entspannungstechniken
  • Alkohol und Rauschmittel vermeiden
  • Generelle psychologische Beratung einholen

Wichtig aus meiner Sicht ist es, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern proaktiv sich den Herausforderungen stellen, auch wenn es am Anfang schwierig erscheint. Wichtig ist TUN und beginnen sich dem Thema zu stellen. Es wird besser dadurch!

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