Hilfe, eine Panikattacke!

„Hilfe, ich habe eine Panikattacke! Jetzt ist alles vorbei!“ Vielleicht kennen Sie dieses Gefühl der Hilflosigkeit. Panikattacken kommen recht häufig vor:  im Jahr haben mind. 11 % der Erwachsenen eine Panikattacke. Doch wie äußert sie sich und was können wir dagegen tun?

Vorweg einmal eine ganz wichtige Sache:

Obwohl Panikattacken Symptome hervorrufen, die das Herz oder andere lebenswichtige Organe mit einschließen, sind sie nicht gefährlich! Das ist wichtig zu wissen, denn das ermöglicht uns, eine etwas andere Sicht auf diese Sache. Schauen wir uns einmal die Symptome an.

Symptome einer Panikattacke:

  • Schmerzen in der Brust (das Gefühl, einen Herzinfarkt zu bekommen)

  • Das Gefühl, dass jemand einem den Hals zuschnürt

  • Schwindel, Ohnmachtsanfall

  • Vollkommene Steifheit des ganzen Körpers

  • Weiche Knie

  • Angst davor, die Kontrolle zu verlieren

  • Schlecht sein, bis hin zum Erbrechen

  • Herzklopfen, „Stolpern des Herzens“

  • Schwitzen etc.

Generell gilt: wenn diese Symptome auftreten, sollte der Arzt aufgesucht werden. Dieser kann feststellen, ob keine körperliche Erkrankung vorliegt. Danach sollten Sie überlegen: welche Möglichkeiten habe ich, damit umzugehen? Eine Panikattacke dauert im Normalfall selten länger als 10 Minuten. Und nach 30 Minuten ist wieder alles im „Normalbereich“. Menschen, die unter einer Panikattacke leiden, durchleben aber in diesen Minuten die „Hölle“, da sie nicht wissen was mit ihnen passiert.

Aber gehen wir noch einmal auf die Symptomatik einer Panikattacke ein. Diese bezieht immer unser Denken, Fühlen, den Körper und das daraus resultierende Verhalten mit ein. Betrachten wir einmal die einzelnen Bereiche genauer und schauen uns an, was dort passieren kann.

Gedanken, die bei einer Panikattacke plötzlich auftauchen können:

  • Was ist wenn jetzt dieses oder jenes passiert…
  • Ich habe sicher einen Herzinfarkt…
  • Ich bekomme keine Luft und ersticke gleich…

Gefühle, die plötzlich auftauchen können:

  • Unkontrollierte Angst, von der wir nicht wissen, woher sie auf einmal kommt
  • ein Gefühl der Unsicherheit
  • Das Gefühl, einen Herzinfarkt zu bekommen
  • Die Angst, davon zu sterben

Körperliche Symptome, die aus dem Nichts auftauchen können:

  • Erhöhter Blutdruck
  • Schneller Puls, „Ich spüre den Puls bis zum Hals…“
  • Schwindel
  • Verschwommener Blick
  • Herzrasen
  • „Herzstolpern“
  • Kloß im Hals
  • Kältegefühl und oder Hitzewallungen

Verhalten, das bei einer Panikattacke auftreten kann:

  • Vermeidung von gewissen Situationen, „aus dem Weg gehen“
  • Unkontrollierte Medikamenteneinnahme
  • Nie mehr irgendwohin alleine gehen wollen
  • Alkohol etc.

Panikattacken können plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten. Oft ohne ersichtlichen Grund. Das verunsichert natürlich noch mehr und trägt dazu bei, dass die betroffenen Personen oft auch die Angst vor der Angst haben, wenn so etwas plötzlich wieder auftritt.

Hinter einer Panikattacke können vielfältige Ursachen stecken:

  • Stresssituationen
    • Trennung
    • Todesfall
    • Verlust des Arbeitsplatzes
    • Probleme in der Beziehung
  • Persönliche Merkmale
    • Perfektionismus
    • Übertriebenes Verantwortungsbewusstsein
    • Können nicht „NEIN“ sagen
  • Körperliche Erkrankungen (die muss ein Arzt dann nach eingehender Untersuchung festgestellt haben)
    • Schilddrüsen-Erkrankungen
    • Vitamin-Mangelerscheinungen
    • Hormonelle Veränderungen
    • Blutdruck zu hoch/ zu niedrig
    • Unregelmäßigkeiten beim Blutzuckerspiegel
    • U.v.m.
  • Medikamente
  • Psychische Erkrankungen (diagnostizierte)
    • Psychosen
    • Depressionen
    • Zwangsstörungen

Möglichkeiten einer Panikattacke zu begegnen gibt es einige. Wichtig ist, auf die Bereiche Stressabbau und den Umgang mit der eigentlichen Attacke, ein besonderes Augenmerk zu legen.

Es geht vor allem darum, dass die Betroffenen erkennen und verstehen, dass die körperlichen Reaktionen auf diese Panikattacke von Ihnen selbst „produziert“ werden. Wichtig ist auch, dass sie erkennen wie die Symptome, die Reaktion darauf, und die Gedanken in Zusammenhang stehen.

Was können wir selbst bei einer Panikattacke tun? Hier ein paar Ideen dazu:

  • Sich bewusst machen , dass wir uns die Angst selbst machen, indem wir denken was wir denken
  • Stellen wir uns die Situationen vor. So können wir erkennen, dass in Wirklichkeit nicht so viel passiert, was wir uns vielleicht in Gedanken vorstellen
  • Trainieren wir Atemtechniken. Bewusst atmen.
  • Wenn wir selbst nicht mehr weiterkommen, sind wir nicht zu stolz und holen uns externe Unterstützung
  • Eine Art Tagebuch erstellen, indem wir notieren, wann wir eine Attacke haben, wie sie sich geäußert hat, was wir gefühlt haben, wie es uns währenddessen gegangen ist
  • Sport, Meditation
  • Jemanden, mit dem wir darüber sprechen können. Auch das kann schon sehr viel bewirken!

„Sich Sorgen zu machen ist wie im Schaukelstuhl zu sitzen. Es beschäftigt einen, bringt einen aber nirgendwo hin!“ (Glenn Turner)

Oft kann es sein, dass eine Panikattacke auf negative Denkmuster hinweist oder andere Probleme, die uns nicht direkt bewusst sind. Es können Stress, Belastungen welcher Art auch immer sein. Es kann etwas mit dem Unvermögen, nicht NEIN sagen zu können, zu tun haben. Oder eine Art Unsicherheit, bzw. es immer allen recht machen zu wollen.

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