Mut zu mehr Selbstbestimmung und Selbstfürsorge

Vor einiger Zeit habe ich diesen Blog ja angekündigt auf Facebook. Nun ist er da. Der Grund sind die verschiedenen Erfahrungen, die ich in den letzten Monaten mit meinen Klienten gemacht habe. Und eine Supervision, die ich vor einigen Monaten hatte (ja auch wir Coaches gehen ab und zu zu Supervisionen, um uns selbst zu reflektieren). Im Rahmen meiner Selbstreflexion habe ich mit einer sehr erfahrenen Psychotherapeutin und Freundin, nennen wir sie Christiana, über das Thema „gesunder Egoismus“ gesprochen. Ein Thema, über das ich mit meinen Klienten sehr oft spreche und diesen Begriff auch immer wieder verwende.

Christiana hat in unserem Gespräch den Anstoß dazu gegeben, ob ich die Begrifflichkeit nicht in „Selbstfürsorge“ ändern möchte. Nach einer sehr anregenden Diskussion habe ich den Begriff „gesunder Egoismus“ in „Selbstfürsorge“ geändert. Erstens gefällt er mir viel besser, und zweitens sagt er genau das aus, was es ist. Das
einmal zur Entstehung des Wortes Selbstfürsorge.

Fremdgesteuert oder selbstbestimmt?

Aufopfernd für andere, Opfer sein oder gesunde Selbstfürsorge für einen selbst? Wenn ich meine Coachings durchgehe, gibt es einen Roten Faden, der sich durch sehr viele Gespräche durchzieht. Es ist das „Schauen auf andere“! Immer wieder bekomme ich zu hören:

  • Was werden die anderen dazu sagen…..
  • Wenn ich das wirklich mache, dann schauen mich alle komisch an……..
  • Das kann ich doch nicht machen, wie schaut das denn den anderen gegenüber aus…….
  • Das kann ich meinem Freund, Mann, Freundin, Frau, Kindern etc. doch nicht
    zumuten……

Vielleicht hast auch du dich beim Durchlesen schon dabei ertappt, selbst solche Gedanken zu haben? Nicht immer, vielleicht von Zeit zu Zeit bei wichtigen Entscheidungen. Der Bauch sagt JA und plötzlich kommt die Meldung von oben (bewusster Verstand) „Das kannst du doch nicht machen, weil……….

Schauen wir uns doch einmal an, was hinter diesen Gedanken stecken könnte. Im Coaching, aber auch in der Therapie, verwendet man den Begriff „Secundary Gain“ (sekundärer Gewinn/ Zusatznutzen). Hierbei geht es darum, aus einem unterdrückten persönlichen Bedürfnis dennoch einen Nutzen für sich selbst zu erwirken.

Welcher Nutzen könnte dahinter stehen, dass Menschen sich fremdsteuern
lassen, statt selbstbestimmt sind?

  • Der Wunsch nach Anerkennung
  • Der Wunsch nach Liebe
  • Der Wunsch von Alltagsverpflichtungen entbunden zu werden
  • Der Wunsch nach Anteilnahme
  • Der Wunsch nach Aufmerksamkeit
  • Der Wunsch nach Mitgefühl und oder Mitleid

Diese Liste könnten wir noch unendlich weiterführen, das würde aber den Rahmen
sprengen.

All diese angeführten Punkte führen dazu, dass ein vermeintlicher Vorteil durch momentane Entlastung entsteht. Es ist das innere Gefühl der „Erleichterung“, keine Entscheidung treffen zu müssen. Ob dies jetzt tatsächlich zu einer Erleichterung auf lange Sicht führt, bleibt dahingestellt.

Der Krankheitsgewinn

In der Psychologie und vor allem nach Sigmund Freud gibt es sogar drei Bereiche, die diesen „Krankheitsgewinn“ beschreiben. Den primären Krankheitsgewinn, den sekundären Krankheitsgewinn und den tertiären Krankheitsgewinn. Aus meiner Sicht ist der 3. Gewinn, also der tertiäre Krankheitsgewinn, auch ein sehr interessanter und daher kurz angeführt.

Er besteht laut  dieser Definition aus Vorteilen für die Umgebung:

  • Das Umfeld erhält die Kompetenz etwas tun zu dürfen
  • Der Selbstwert des Umfelds wird gesteigert
  • Der Helfende/ die Helfende wird aufgewertet
  • Das Umfeld wird gebraucht
  • Etc.

Auch hier gibt es wieder sehr viel mehr Punkte, als die hier angeführten. Was haben wir aber davon, wenn wir jetzt selbst die Verantwortung übernehmen, wenn wir selbstbestimmt agieren und wenn wir Selbst – Fürsorglich für uns selbst sind und nicht fremdbestimmt?

  • Wir nehmen die eigenen Bedürfnisse wahr
  • Wir nehmen die eigenen Bedürfnisse ernst
  • Wir lernen Resilienz
  • Wir machen uns nicht zum Opfer äußerer Einflüsse
  • Wir erkennen unsere Grenzen an
  • Wir können uns von Druck und Überforderung befreien

Was können wir jetzt für uns tun um selbst durchatmen zu können, uns selbst
spüren?

Wie schaffen wir es, selbstfürsorglich zu sein, uns einmal mit uns selbst zu beschäftigen?

  • Führe ein Glückstagebuch
  • Nimm nur Termine wahr, die du auch wirklich möchtest
  • Fang an zu meditieren
  • Tu nicht etwas, weil du es tun MUSST, sondern weil du es tun WILLST
  • Plane Zeit für bewusstes NICHTS TUN ein
  • Nimm doch auch mal Hilfe an und mach nicht alles selbst
  • Sorge für Abwechslung

Stelle dir jetzt einmal die Frage: wie kann ich besser für mich sorgen, wie kann
ich meine Bedürfnisse kommunizieren?

Oft geht der Wunsch nach Selbstfürsorge und Selbstbestimmung einher mit der Änderung des eigenen Verhaltens. Mit der Formulierung eines ganz konkreten Ziels. Also fangen wir jetzt gleich damit an! Trauen wir uns, selbstbestimmt und fürsorglich für uns selbst zu sein.

COACHING FÜR PRIVATPERSONEN UND UNTERNEHMER

Menschen dabei zu unterstützen erfolgreich zu sein, ihre Ressourcen zu entdecken und optimal zu entfalten.

Menschen begleiten, damit diese ihre Potenziale gezielt nutzen; um motiviert und mit Freude die wachsenden Anforderungen im Berufsalltag erfolgreich zu meistern.

Dabei geht es ganz wesentlich um Ziele, Wege, Stärken, Lösungen und Wertschätzung.

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